Aecidium euphorbiae

Aecidium euphorbiae Pers. – Artengruppe Wolfsmilch-Hülsenfruchtroste

(Ae. euphorbiarum DC., Uromyces pisi DC. s.l.)

Wirt: Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias L.)

Aecidium euphorbiae_Euphorbia cyparrisias_JKruseHabitus

Habitus

Habitus

Habitus

OLYMPUS DIGITAL CAMERABefallene Pflanzen stark gestreckt, um ein vielfaches länger als gesunde Pflanzen

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWenn der Befall noch sehr jung ist, sind die Blätter im oberen Teil der Pflanzen ofmals gehäuft angeordnet und erinnern an Scheinblüten

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAuf der Blattunterseite werden zahlreiche Spermogonien ausgebildet, die eine klebrige Flüssigkeit absondern

Spermogonien auf der Blattunterseite

Detail der Spermogonien (rechts wenige Aezien)

Aecidium euphorbiae_Euphorbia cyparrisias_JKruse (1)Befallene Blätter sind verkürzt, verbreitert und meist gelblich verfärbt

Aecidium euphorbiae_Euphorbia cyparrisias_JKruse (2)Zwischen den Spermogonien entwickeln sich die becherförmigen Aezien mit einer zerschlitzten Pseudoperidie

Detail der Aezien

Aezien dicht mit orangefarbener Sporenmasse gefüllt

Aezien hier weißlich – Sporenmasse bereits vollständig ausgefallen

Aeciosporen stumpf polyedrisch, isodiametrisch oder länglich

Aeciosporen 15-20 x 14-16 µm, mit sehr feinen Warzen besetzt

Pseudoperidienzellen rhombisch, Außenwand fein quergestreift, Innenwand warzig

Sporulationszeitraum: März-August

Fundort: z.B. Deutschland, Niedersachsen, Beierstedt, 25.04.2009.

Wirtsspektrum: 0,I: Euphorbia, II,III: Fabaceae

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Es handelt sich hierbei um eine Artengruppe, welche bei Funden von becherförmigen Aezien auf Wolfsmilch Anwendung findet. Die genaue Art kann nur über die Kenntniss des Wirtswechselpartners bestimmt werden. Während auf verschiedenen Wolfsmilcharten die Spermogonien (0) und Aezien (I) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf verschiedene Vertreter der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien (II) und Telien (III) zu vollenden.

Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Keine.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 356f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 384f.

Kruse, J. (2019): Faszinierende Pflanzenpilze: Erkennen und Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim: 169f.