Ampelomyces quisqualis

Ampelomyces quisqualis Ces.

(Synonyme: Cicinnobolus cesatii de Bary)

Wirt: Echte Mehltaupilze (Erysiphales)

 

Habitus

Bei einem Befall ist das Myzel der Echten Mehltaupilze bräunlich gefärbt; hier relativ auffällig (hier auf Podosphaera erigerontis-canadensis, Leontodon tuberosus)

Das braune Myzel kann aber auch eher flächig ausgebildet sein, wie hier auf Erysiphe trifolii, Trifolium pratense

Ein Befall mit diesem Hyperparasiten unterbindet die Produktion der Teleomorphe (Fruchtkörper)

Befall hier auf Neoerysiphe galeopsidis, Agastache sp.

Beim Flüchtigen hinsehen können bei einer Massenproduktion von Konidienträgern dieses Pilzes diese für die Fruchtkörper von einem Echten Mehltaupilz gehalten werden (hier auf Podosphaera erigerontis-canadensis, Taraxacum sect. Ruderalia); sie sind aber noch kleiner als diese

Oft sieht man die Befälle erst beim Mikroskopieren, denn das braune Myzel kann auch sehr undeutlich ausgebildet sein; typisch sind diese zitronen- bis rautenförmigen, braunen Konidienträger

Sie sitzen meist zahlreich am Myzel der Echten Mehltaupilze

Die Konidien werden im Inneren dieser Träger gebildet

Sie treten bei Feuchtigkeit als Masse aus den Trägern aus, sind farblos, breit stäbchenförmig, seltener eiförmig

Die Konidien sind 7-8 x 2,5-3 µm groß

Sporulationszeitraum: Mai-November

Fundort: z.B. D, Hessen, Darmstadt, östlich Darmstadt-Eberstadt, 24.05.2010, auf Podosphaera erigerontis-canadensis, Taraxacum Sect. Ruderalia.

Wirtsspektrum: Erysiphales

Bemerkung: Es handelt sich bei diesem Pilz um einen Hyperparasiten, der als Pilz auf einem anderen Pilz parasitiert. Meist wird durch einen Befall mit diesem die Ausbildung der Teleomorphen (Fruchtkörper) von diesem Echten Mehltaupilz unterbunden. Braunfleckiges Myzel ist ein Indiz für diesen Parasiten, doch Vorsicht vor Echten Mehltaupilzarten, für die das Bräunen spezifisch ist, wie Podosphaera mors-uvae. Stellenweise wird dieser Pilz bereits als biologisches Bekämpfungsmittel gegen den Mehltau der Weinreben eingesetzt (Erysiphe necator).

Verbreitet in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen); Wirtsliste in Brandenburger & Hagedorn (2006);

Verwechslungsarten: keine


Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 861.

Brandenburger W, Hagedorn G (2006): Zur Verbreitung von Erysiphales (Echten Mehltaupilzen) in Deutschland. – Mitt. Biol. Bundesanst. Land- u. Forstwirtsch. Berlin-Dahlem, H. 406. 191 S.