Melampsora caprearum

Melampsora caprearum Thüm.

(Synonyme: M. farinosa J. Schröt., M. laricis-caprearum Kleb.)

Wirt: Sal-Weide (Salix caprea L.)

         Habitus

Sporenlager auf beiden Blattseiten, orangegelb; primäre Lager groß, annährend polsterörmig, gerne im Bereich der Nerven

Primäre Uredien meist auffällig; auch an Blüten und Früchten

Sekundäre Uredien klein, unauffällig, gelborange, meist auf der Blattunterseite

Telien subcuticular (zwischen Cuticula und Epidermis), orangebraun bis braun, glänzend, fest

Detail der Telien

Uredosporen oval, rundlich oder polyedrisch

Uredosporen 15-21 x 14-16 µm

Paraphysen kopfig, mit einer gleichmäßig dicken Wand (bis 5 µm)

Details der Paraphysen

Sporulationszeitraum: Juni-November

Fundort: z.B. D, Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde, 29.08.2016.

Wirtsspektrum: 0,I: Larix, II,III: Salix

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Lärche (Larix) im Frühjahr die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf Weide (Salix) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.

Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtung). Häufigster Weidenrost in Deutschland.

Verwechslungsarten: Nur sicher über die Kombination von Uredien- und Telien Merkmalen zu bestimmen. Mit Telien die subcuticular vorkommen (auf Weiden mit 2-farbigen Deckblättern) kann die Art nur mit Melampsora ribesii-viminalis verwechselt werden. Die Art ist bisher aber noch nicht von Salix caprea bekannt und hat eher keulige Paraphysen. Andere Arten haben subepidermale Telien.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 149f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 711.