Melampsora reticulatae A. Blytt
(Synonyme: Melampsora epitea var. reticulatae (A. Blytt) Jørst.)
Wirt: Stumpfblättrige Weide (Salix retusa L.)
Uredien meist blattunterseits, lebhaft orangegelb
Paraphysen kopfig, bis 60 µm lang
Uredosporen rundlich bis länglich
Wand der Paraphysen bis 6 µm dick
Sporulationszeitraum: Juni – August
Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Oberbayern, Berchtesgadener Alpen, 22.07.2010.
Wirtsspektrum: 0,I: Saxifraga, II,III: Salix reticulata, S. retusa
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Steinbrech (Saxifraga) die Spermogonien und Aecien (Caeoma) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf Weide (Salix), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.
Selten in Deutschland nachgewiesen (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Rostpilze auf Weide sind schwer zu bestimmen. Auf den alpinen Zwergstrauch-Weiden kann neben dieser Art auch Melampsora laricis-epitea gefunden werden, die sich nur schwer von der vorgestellten Art abgrenzen lässt. Ohne das Vorliegen von Telien ist eine Bestimmung nicht möglich.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 173f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 709.