Melampsora reticulatae

Melampsora reticulatae A. Blytt

(Synonyme: M. epitea var. reticulatae (A. Blytt) Jørst.)

Wirt: Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides L.)

Melampsora reticulatae_Saxifraga aizoides_JKruseHabitus

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAecien (Caeoma) ohne Pseudoperidie, lebhaft orange

OLYMPUS DIGITAL CAMERACaeoma flach, auf der Blattoberseite, die Epidermis wegsprengend

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAeciosporen kugelig, oval oder auch polyedrisch

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWand außen warzig

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen 18-20 x 15-17 µm

 

Sporulationszeitraum: Mai – August

Fundort: z.B. Italien, Aostatal, Grajischen Alpen, La Thuile, 27.07.2013.

Wirtsspektrum: 0,I: Saxifraga, II,III: Salix reticulata, S. retusa

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Steinbrech (Saxifraga) die Spermogonien und Aecien (Caeoma) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf Weide (Salix), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.

Selten in Deutschland nachgewiesen (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Es gibt zahlreiche Rostpilze auf Steinbrech, viele davon sind wirtsspezifisch. Orangefarbene kissenförmige Lager werden üblicherweise durch die Gattung Melamspora verursacht. Mit Wirtswechsel zu alpinen Weiden gibt es neben der hier vorgestellten Art auch noch Melampsora arctica. Beide Arten lassen sich nur durch die Kenntnis der Wirtswechsels sicher bestimmen.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 173f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 723.