Puccinia bulbocastani Fuckel
(Synonyme: P. bunii (DC.) G. Winter)
Wirt: Echter Knollenkümmel (Bunium bulbocastanum L.)
Aezien vor allem an jungen Stängeln und Blattstielen; dort auf gelbliche bis rotvioletten Anschwellungen sitzend
Aezien in Gruppen, orange, becherförmig, mit zerschlitzter und umgebogener Pseudoperidie
Aezien bei Reife orange stäubend
Durch den Befall kommt es an den betroffenen Regionen oft zu massiven Deformationen und Verkrümmungen
Telien beiderseits von nicht deformierten Blättern auf gelblichen oder hellgrünen meist runden Flecken
Telien meist unterseits der Blätter, fast schwarz, jung von der Epidermis umgeben
Wand der Pseudoperidie mit dichtstehenden Stäbchen besetzt
Aeziosporen gerundet polyedrisch, oft länglich, 22-25 x 15-20 µm, Wand dicht feinwarzig
Teliosporen zweizellig, ellipsoid bis keulenförmig, 26-35 x 15-21 µm
Beide Zellen der Teliosporen meist gleichlang, wenn dann untere etwas länger; je Zelle ein Keimporus
Sporulationszeitraum: Mai-September
Fundort: z.B. Deutschland, Niedersachsen, Ldkr. Göttingen, Gleichen, 15.05.2010.
Wirtsspektrum: 0,I,III: Bunium spp.
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er verkürzt seine Entwicklung auf die Ausbildung von Spermogonien, Aezien und Telien.
Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen, Thiel 2011).
Verwechslungsarten: Keine
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 742.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 659.
Thiel H (2011): Phytoparasitische Kleinpilze in Südniedersachsen – Ergebnisse einer Exkursionstagung. Boletus 33: 103-121.