Puccinia dioicae Magnus
(Synonyme: – )
Wirt: Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum (L.) Scop.)
Aezien auf der Unterseite von großen auffälligen, gelblichen bis bräunlichen Blattflecken; oftmals etwas eingesenkt
Aezien blattunterseits, in dicht stehenden rundlichen Gruppen, gelborange
Aezien becherförmig, mit umgebogener und zerschlitzter Pseudoperidie
Detail der Aezien (die orangefarbenen Larven sind Gallmückenlarven die sich von der Sporenmasse ernähren und deshalb orange gefärbt sind)
Aeziosporen stumpf polyedrisch, 17-21 x 15-16 µm, feinwarzig
Zellen der Pseudoperidie dachziegelartig angeordnet, feinwarzig
Sporulationszeitraum: Mai-Juli
Fundort: z.B. Deutschland, Baden-Württemberg, Lkr. Konstanz, Gmd Moos, 30.05.2013.
Wirtsspektrum: 0,I: Asteraceae, II,III: Carex
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf diversen Korbblütlern im Frühjahr die Spermogonien und Aezien ausgebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu verschiedenen Seggen-Arten um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.
Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Es gibt noch zwei weitere sehr ähnliche Arten die sich primär über die Seggen-Art als Wechselpartner und das Biotop unterscheiden. Puccinia caricis-frigidae wechselt zu Carex frigida und kommt vor allem an Bachufern vor und P. cirsii-sempervirentis kommt auf alpinen Matten vor und wechselt zu Carex sempervirens.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 677ff.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 291.