Puccinia graminis Pers.
(Synonyme: – )
Wirt: Kriech-Quecke (Elymus repens (L.) Gould)
Habitus; Uredien gelbbraun, schwach polsterförmig, vor allem am Stängel zu länglichen Streifen zusammenfließend; von Resten der Epidermis umgeben
Telien schwarz, aus den Uredien entstehend
Telien schwach polsterförmig, am Stängel längliche Streifen bildend; von Resten der Epidermis umgeben
Detail der Telien
Teliosporen spindel- bis keulenförmig; am Scheitel gerundet oder zugespitzt (bis 10 µm); Sporen etwa 50 µm lang gestielt, fest
Teliosporen 45-65 x 15-20 µm; Wand bis 2 µm dick
Mikroskopische Merkmale der Uredosporen siehe Briza media
Sporulationszeitraum: Ganzjährig
Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Mittelschwaben, Lkr. Neu-Ulm, 01.10.2015.
Wirtsspektrum: 0,I: Berberidaceae, II,III: Poaceae
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Berberitzengewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu diversen Süßgräsern um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen). Neben Lolium perenne der Hauptwirt für diesen Pilz.
Verwechslungsarten: Dieser Rostpilz ist eigentlich sehr gut durch seine Kombination von Merkmalen gut von anderen zu unterscheiden: Die Uredien sind auffällig gelbbraun, meist länglich und polsterförmig hervorgewölbt und die Uredosporen niemals mit Paraphysen untermischt. Die Telien sind von gleicher Gestalt und fast schwarz. Vor allem am Stängel sitzen die Lager meist dicht an dicht und bilden lange Streifen. Typischerweise sind diese immer von Resten der silbrigen Epidermis umgeben. Schwieriger sind isolierte Lager auf Blattflächen, die dann nur punktförmig ausgebildet sein können.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 715ff.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 365.