Puccinia graminis

Puccinia graminis Pers.

(Synonyme: )

Wirt: Gold-Grannenhafer (Trisetum flavescens (L.) P. Beauv.)

Habitus

Uredien gelbbraun, schwach polsterförmig, vor allem am Stängel zu länglichen Streifen zusammenfließend

Telien folgen auf die Uredien; sie sind von gleicher Gestalt aber schwarz

Telien können lang strichförmig oder punktförmig ausgebildet sein; beide sind aber immer von Resten der Epidermis umgeben

An bereits durch fortschreitende Alterung gelb verfärbenden Blättern befinden sich die Lager auf grünlichen Blattflecken (der Pilz erhält das Gewebe möglichst lange am Leben)

Detail der Telien

Teliosporen spindel- bis keulenförmig; am Scheitel gerundet oder zugespitzt (bis 10 µm); Sporen etwa 50 µm lang gestielt, fest

Teliosporen 47-63 x 15-19 µm; Wand bis 2 µm dick

Mikroskopische Merkmale der Uredosporen siehe Briza media

Sporulationszeitraum: Mai-Dezember

Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Schwaben, Lkrs. Dillingen an der Donau, 03.10.2015.

Wirtsspektrum: 0,I: Berberidaceae, II,III: Poaceae

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Berberitzengewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu diversen Süßgräsern um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.

Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Dieser Rostpilz ist eigentlich sehr gut durch seine Kombination von Merkmalen gut von anderen zu unterscheiden: Die Uredien sind auffällig gelbbraun, meist länglich und polsterförmig hervorgewölbt und die Uredosporen niemals mit Paraphysen untermischt. Die Telien sind von gleicher Gestalt und fast schwarz. Vor allem am Stängel sitzen die Lager meist dicht an dicht und bilden lange Streifen. Typischerweise sind diese immer von Resten der silbrigen Epidermis umgeben. Schwieriger sind isolierte Lager auf Blattflächen, die dann nur punktförmig ausgebildet sein können.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 715ff.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 816.