Puccinia longissima J. Schröt.
(Synonyme: – )
Wirt: Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare L.)
Habitus; Sprosse deformiert, meist verlängert und auffällig rotviolett gefärbt
Aecien beiderseits der Blätter, warzenartig hervortretend
Aecien bei reife porusartig öffnen und die orangefarbene Sporenmasse freigebend
Pseudoperidie kaum hervortretend
Aeciosporen kugelig bis ellipsoid, dickwandig (bis 3 µm)
Sporulationszeitraum: April-Juni
Fundort: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Lkr. Wittenberg, w an Kemberg, 09.07.2014.
Wirtsspektrum: 0,I: Sedum spp., II,III: Koeleria
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Dickblattgewächsen die Spermogonien und Aecien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu Schillergras und um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen), wärmeliebend.
Verwechslungsarten: Die einzige Art die ebenfalls porusartige Aecien auf Fetthennen ausbildet ist Puccinia triseti. Diese Art ruft meist keine Sprossveränderungen vor und die Aecien sind tief in violette Blattflecken eingesenkt. Der Wirtswechsel findet zu Goldhafer (Trisetum) statt.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 724.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 740.