Puccinia major

Puccinia major (Dietel) Dietel

(Synonyme)

Wirt: Sumpf-Pippau (Crepis paludosa (L.) Moench)

Habitus

Spermogonien blattoberseits, schwach eingesenkt, in kleinen Gruppen innerhalb gelber, roter oder brauner Flecken gebildet

Aezien in kleinen Gruppen auf der Blattunterseite; vor allem an Blattnerven

Aezien blassgelb, becherförmig, mit schwach auswärts gebogener und zerschlitzter Pseudoperidie

Uredien auf beiden Blattseiten auf gelblichen oder braunen kleinen Blattflecken

Uredien klein, zimtbraun, meist zerstreut, früh nackt (=stäubend); Telien von gleicher Gestalt, aber schwarzbraun, lange von der Epidermis bedeckt

Aeziosporen kugelig oder ellipsoid, stellenweise unregelmäßig, Wand 1 µm, 20-23 x 17-20µm

Zellen der Pseudoperidie gerundet, feinwarzig

Uredosporen kugelig, ellipsoid oder eiförmig, entfernt stachelig, mit 2 Keimporen die in der Zelle verteilt liegen

Uredosporen 23-25 x 20-22 µm

Teliosporen zweizellig, ellipsoid oder eiförmig, beidendig gerundet, an der Querwand schwach eingeschnürt, 30-35 x 21-24 µm, feinwarzig

Sporulationszeitraum: April-Oktober

Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Oberfranken, Lkr. Bayreuth, Altenplos bei Heinersreuth, 10.05.2012.

Wirtsspektrum: 0,I,II,III: Crepis paludosa

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er bildet alle oben genannten Stadien auf Sumpf-Pippau aus.

Zerstreut in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtung).

Verwechslungsarten: Rostpilze auf Pippau sind sehr schwer zu bestimmen. Wichtig sind ob neben Uredien und Telien auch Spermogonien und Aezien ausgebildet werden, Anzahl und Lage der Keimporen in den Uredosporen sowie die Größe dieser. Die hier vorgestellte Art zeichnet sich durch die relativ kleinen Uredosporen aus (nicht größer als 26 µm) sowie durch das Fehlen von Spermogonien und Aezien. Viele Rostpilze auf Pippau kommen vor allem auf bestimmten Arten innerhalb der Gattung vor, es gibt aber auch polyphage Arten, mit denen ebenfalls gerechnet werden muss (z.B. P. crepidis). Eine genaue Wirtsansprache hilft bei der Bestimmung des Pilzes. Meist ist auch für viele Arten das genaue Wirtsspektrum noch nicht bekannt, oder es liegen noch keine Analysen für bestimmte Rost-Pippau Befälle vor.

Dieser Rostpilz ist wirtsspezifisch auf Sumpf-Pippau.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 1088f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 319.