Melampsora reticulatae A. Blytt
(Synonyme: M. epitea var. reticulatae (A. Blytt) Jørst.)
Wirt: Flachblättriger Steinbrech (Saxifraga muscoides All.)
Caeoma flach, auf der Blattoberseite, die Epidermis wegsprengend
Auch die Kelchblätter können befallen werden
Mikroskopische Merkmale: siehe Saxifraga aizoides
Sporulationszeitraum: Mai – August
Fundort: z.B. Schweiz, Graubünden, Flims, Cassons, 06.08.2009.
Wirtsspektrum: 0,I: Saxifraga, II,III: Salix reticulata, S. retusa
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Steinbrech (Saxifraga) die Spermogonien und Aecien (Caeoma) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf Weide (Salix), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.
Selten in Deutschland nachgewiesen (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Es gibt zahlreiche Rostpilze auf Steinbrech, viele davon sind wirtsspezifisch. Orangefarbene kissenförmige Lager werden üblicherweise durch die Gattung Melamspora verursacht. Mit Wirtswechsel zu alpinen Weiden gibt es neben der hier vorgestellten Art auch noch Melampsora arctica. Beide Arten lassen sich nur durch die Kenntnis der Wirtswechsels sicher bestimmen.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 173f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 723.