Puccinia phragmitis (Schumach.) Körn.
(Synonyme: P. trailii Plowr., Uredo phragmitis Schumach.)
Wirt: Gewöhnlicher Schilf (Phragmites australis (Cav.) Trin. ex Steud.)
Habitus
Uredien klein, kurz strichförmig, rotbraun, von den Resten der Epidermis umgeben
Telien beidseitig der Blätter als dunkelbraune, polsterförmig aufgewölbte, relativ große Lager
Detail der polsterförmigen Telien
Urediniosporen verkehrt eiförmig, entfernt stachelwarzig, 27-30 x 18-21 µm
Teliosporen ellipsoidisch, an der Zellgrenze etwas eingeschnürt, lang gestielt
Teliosporen 46-57 x 17-21 µm
Sporulationszeitraum: fast ganzjährig
Fundort: z. B. D, Schleswig-Holstein, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Götheby-Holm, 15.08.2010.
Wirtsspektrum: 0,I: Polygonaceae., II,III: Phragmites
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Auf verschiedenen Knöterichgewächsen, vor allem Ampfer (Rumex) werden im Frühjahr die Spermogonien (0) und Aecien (I) gebildet, darauf folgt im Sommer der Wechsel auf Schilf (Phragmites australis) und mit der Ausbildung der Uredinien (II) und Telien (III) die Vollendung des Entwicklungszyklus.
Häufig in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Es gibt weitere Arten auf Schilf, die ähnlich aussehen können. Puccinia alnetorum hat kurze strichförmige Telien und unterscheidet sich vor allem durch den zugespitzten Scheitel der Teliosporen, die Art ist selten und wechselt zu Waldrebe. Stumpfe Teliosporen sind bei Puccinia magnusiana. Puccinia graminis bildet auffällige schmale und längliche Pilzlager aus, die von Resten der Epidermis umgeben sind; Puccinia coronata bildet orangefarbene Uredien aus und die Telien sind fest und lange von der Epidermis bedeckt, und P. isiacae bildet filzige Telien. Am häufigsten findet man Puccinia phragmitis und P. magnusii auf diesem Wirt in Deutschland.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 746f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 622.