Puccinia polygoni-vivipari P. Karst.
(Synonyme: P. bistortae var. vivipari U. Braun)
Wirt: Knöllchen-Knöterich (Bistorta vivipara (L.) Delarbre)
Sporenlager zahlreich auf der Unterseite von gelblichen Blattflecken (im Alter grünlich, da der Pilz der umliegende Gewebe länger am Leben erhält)
Uredien auf der Blattunterseite, hell zimtbraun, schwach hervorgewölbt; Telien dunkelbraun, klein und stäubend, oft um diese gebildet
Uredosporen kugelig (links oben im Bild), 22-24 x 14-16 µm, Wand dick und blassgelb
Teliosporen mit einzelnen Höckern, die oftmals zu Reihen zusammenfließen
Teliosporen ellipsoid, beidseitig gerundet, an der Grenze beider Zellen eingeschnürt, 20-24 x 14-16 µm
Sporulationszeitraum: Juni – August
Fundort: z.B. D, Bayern, Oberallgäu, Oberstdorf, Einödsbach, 25.07.2015.
Wirtsspektrum: 0,I: auf Astrantia und Angelica, II,III: auf Bistorta spp.
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Frühjahr/Frühsommer werden die Spermogonien (?) und Aezien auf den Blättern von Engelwurz (Angelica spp.) und Kleiner Sterndolde (Astrantia minor) gebildet. Im Sommer/Spätherbst wechselt der Pilz auf Knöterich (Bistorta spp.) um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.
Zerstreut bis verbeitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Andere Arten auf dem Wirt haben Kappen über den Keimporen. Ähnlich ist Puccinia bistortae mit ellipsoiden und größeren Teliosporen.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 886f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 159.