Puccinia gladioli (Req.) Castagne
(Synonyme: Uredo gladioli Req.)
Wirt: Italienische Gladiole (Gladiolus italicus Mill.)
Telien beiderseits der Blätter als große, von der Blattnervatur begrenzte erst rotbraune, dann schwarzbraune Lager
Telien fest, oftmals zusammenfließend
Entgegen der Angaben in der Literatur, bildet die Art in den Telien zusätzlich Uredosporen aus; diese eiförmig bis rundlich, 20-30 x 17-20 µm, stachelig
Teliosporen zweizellig, länglich oder länglich-keulenförmig, am Scheitel zugespitzt oder abgeplattet; bis 4 µm verdickt
Teliosporen 43-53 x 19-20 µm; durch dunkelbraune bis rotbraune, Paraphysen gegliedert (rechter Bildrand)
Sporulationszeitraum: Mai-August (mediterran)
Fundort: z.B. Italien, Apulien, Provinz Tarent, ca. 9 km ssö Martina Franka, 22.04.2016.
Wirtsspektrum: 0,I: Valerianceae, III: Gladiolus
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf verschiedenen Baldriangewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz für die Ausbildung von Telien zu Gladiolen. Uredien werden laut Literatur ausgelassen. Eigene Beobachtungen lassen allerdings vermuten, dass der Pilz zumindest in den Telien einzelne Uredosporen ausbildet.
Keine Nachweise dieses Pilzes in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen)
Verwechslungsarten: Keine.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 438ff.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 421.