Puccinia graminis Pers.
(Synonyme: – )
Wirt: Gewöhnliches Knäuelgras (Dactylis glomerata L.)
Puccinia graminis ist auf diesem Wirt besonders variabel; anhängig davon ob die Lager am Stängel oder auf der Blattfläche ausgebildet werden
Uredien gelbbraun, vor allem am Stängel lange Streifen bildend und von Resten der Epidermis umgeben
Uredien können bis in den Blütenstand hinein vorkommen
Telien schwarz, schwach polsterförmig; vor allem auf der Blattfläche klein und rundlich
Telien von Resten der Epidermis umgeben
Telien allem am Stängel lange Streifen bildend
Mikroskopische Merkmale siehe Briza media, Elymus repens und Trisetum flavescens
Sporulationszeitraum: Ganzjährig
Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Oberfranken, Bayreuth, 13.05.2013.
Wirtsspektrum: 0,I: Berberidaceae, II,III: Poaceae
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Berberitzengewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu diversen Süßgräsern um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Dieser Rostpilz ist eigentlich sehr gut durch seine Kombination von Merkmalen gut von anderen zu unterscheiden: Die Uredien sind auffällig gelbbraun, meist länglich und polsterförmig hervorgewölbt und die Uredosporen niemals mit Paraphysen untermischt. Die Telien sind von gleicher Gestalt und fast schwarz. Vor allem am Stängel sitzen die Lager meist dicht an dicht und bilden lange Streifen. Typischerweise sind diese immer von Resten der silbrigen Epidermis umgeben. Schwieriger sind isolierte Lager auf Blattflächen, die dann nur punktförmig ausgebildet sein können.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 715ff.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 337.