Puccinia linosyridis-caricis E. Fisch.
(Synonyme: P. extensicola var. linosyridis-caricis (E. Fisch.) Zwetko)
Wirt: Erd-Segge (Carex humilis Leyss.)
Uredien und Telien blattunterseits von gelblichen Flecken
Uredien zimtbraun, klein, punktförmig
Telien schwarzbraun, rundlich, polsterförmig, fest und von Resten der Epidermis umgeben; gerne an unteren bereits abgestorbenen Blättern eines Horstes
Uredosporen rundlich bis ellipsoid, 23-26 x 21-24 µm
Uredosporen mit locker stehenden Warzen besetzt; 2 Keimporen in der oberen Sporenhälfte (stachelfrei)
Die zweizelligen Teliosporen sind mit reichlich einzelligen Mesosporen untermischt
Teliosporen ellipsoid bis keulenförmig, untere Zelle meist länger als obere
Sporulationszeitraum: April-Juni
Fundort: z.B. Deutschland, Baden-Württemberg, Main-Tauber-Kreis, 06.06.2015.
Wirtsspektrum: 0,I: Aster linosyris, II,III: Carex caryophyllea, C. humilis
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Gold-Aster die Spermogonien und Aecien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zur Erd- und Frühlings-Segge und um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen), wärmeliebend.
Verwechslungsarten: Es gibt zusätzlich noch drei weitere Arten auf diesem Wirt, die alle ebenfalls selten sind. Ihre Uredosporen haben 3-4 äquatorial angeordnete Keimporen die meist eine Kappe aufweisen. Puccinia amphispora zeichnet sich durch dunkelbraune Amphisori der Uredien aus, die gestielte Sporen enthalten und bildet so gut wie nie Telien aus, Puccinia humilicola hat in den Teliosporen in der oberen Zelle eine auffällig zweischichtige Wand, wobei die Wand von Puccinia caricina s. l. homogen ist.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 657.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 238.