Melampsora galanthi-fragilis

Melampsora galanthi-fragilis Kleb.

(Synonyme: M. allii-fragilis Kleb. s.l.)

Wirt: Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii Hook. f.)

Habitus

Spermogonien auf wachsgelben Flecken, rundlich, gelblich bis orange

Detail der SpermogonienAezien (Caeoma) auf der Blattunterseite, polsterförmig, von der Epidermis umgeben

Detail der Caeoma

Mikroskopische Merkmale: siehe Galanthus nivalis

Sporulationszeitraum: April-Mai

Fundort: z.B. Deutschland, Hessen, Frankfurt am Main, Eckenheim, Hauptfriedhof, 08.04.2015.

Wirtsspektrum: 0,I: Galanthus, Leucojum, II,III: Salix

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Schneeglöckchen (Galanthus) und Märzbecher (Leucojum) die Spermogonien und Aezien (Caeoma, ohne Pseudoperidie) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf Weide (Salix), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden.

Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen). Erst vor kurzem wurde diese Pilz-Wirt-Kombination neu für Deutschland nachgewiesen (Kruse et al. 2019).

Verwechslungsarten: Ebenfalls orangefarbene Lager auf diesem Wirt macht nur Puccinia sessilis. Bei der Art sind die Aezien becherförmig ausgebildet. Auf Galanthus ist Puccinia sessilis sehr selten.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 161f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 407.

Kruse J, Thiel H, Frauenberger H, Rätzel S, Kummer V (2019) Bemerkenswerte Funde phytoparasitischer Kleinpilze (11). Zeitschrift für Mykologie 85(1):53-92.