Anthracoidea capillaris

Anthracoidea capillaris Kukkonen

(Synonyme: – )

Wirt: Haarstielige Segge (Carex capillaris L.)

Sori in den Blüten; als schwarze, feste Brandkörper (ca. 1 mm im Durchmesser) um die Fruchtknoten

Jung von einer silbrig-grauen Haut umgeben

Bei Reife aufreißend und das zumindest oberflächlich pulverige, schwarze Sporenpulver freigebend. Meist nicht alle Blüten eines Blütenstandes befallen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen breit elliptisch, stellenweise auch irregulär oder eckig, 15-18 x 14-15 µm

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporenwand dunkelbraun, gleichmäßig dick (1-3 µm), an den Ecken etwas dicker, mit deutliche Anschwellungen nach innen

Sporulationszeitraum: Juli – August

Fundort: z.B. D, Bayern, Berchtesgadener Alpen, Steinernes Meer, 26.07.2010 (Kruse 2013).

Wirtsspektrum: Carex capillaris

Rote-Liste-Kategorie: extrem selten (Rote Liste Kategorie „R“, Thiel et al. 2023)

Verbreitung: In den Alpen zerstreut, in Deutschland bisher nur sehr selten nachgewiesen (Kruse 2013, Klenke & Scholler 2015).

Verwechslungsarten: Dies ist bisher die einzige Anthracoidea-Art, die auf dieser Wirtspflanze in Deutschland nachgewiesen wurde.


Literatur

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 222.

Kruse, J. (2013): Phytoparasitische Kleinpilze in den Berchtesgadener und angrenzenden Salzburger Alpen unter besonderer Berücksichtigung des Nationalpark Berchtesgaden. – Zeitschrift für Mykologie 79: 99-175.

Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 24.