Anthracoidea karii (Liro) Nannf.
(Synonyme: Cintractia karii Liro)
Wirt: Igel-Segge (Carex echinata Murray)
Sori in den Blüten; als schwarze, feste Brandkörper (ca. 1-2 mm im Durchmesser) um die Fruchtknoten
Jung von einer silbrig-grauen Haut umgeben. Bei Reife aufreißend und das zumindest oberflächlich pulverige, schwarze Sporenpulver freigebend. Meist nicht alle Blüten eines Blütenstandes befallen.
Sporenwand dunkel- bis rotbraun, gleichmäßig dick (1-2 µm), Anschwellungen nach innen vorhanden. Sporenoberfläche glatt.
Sporen breit elliptisch bis eiförmig, rundlich, 15-17 x 12-15 µm
Sporulationszeitraum: Juli – September
Fundort: z.B. Österreich, Tirol, Gmd. Sölden, b. Vent, Ötztal, 22.07.2012.
Wirtsspektrum: Carex davalliana, C. dioica, C. brunnescens, C. cannescens, C. echinata
Rote-Liste-Kategorie: vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kategorie 1, Thiel et al. 2023)
Verbreitung: In Deutschland auf diesem Wirt sehr selten zu finden (eigene Beobachtung, Klenke & Scholler 2015, Thiel et al. 2023).
Verwechslungsarten: Dies ist bisher die einzige Anthracoidea-Art, die auf dieser Wirtspflanze in Deutschland nachgewiesen wurde.
Bemerkung: Die letzte Angabe des Brandpilzes aus Deutschland stammt von 1985 aus dem Allgäu (Bayern) (Scholz & Scholz 1988). Mittlerweile gelang J. Kruse & H. Thiel ein aktueller Nachweis im Nationalpark Harz.
Literatur
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 229.
Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.
Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 43f.