Anthracoidea scirpi (J. G. Kühn) Kukkonen
(Synonyme: Cintractia scirpi (J. G. Kühn) Schellenb.)
Wirt: Rasenbinse (Trichophorum cespitosum agg.)
Habitus
Sori in den Blüten; als schwarze, feste Brandkörper (ca. 1-3 mm im Durchmesser) um die Fruchtknoten.
Sori jung von einer silbrig-grauen Haut umgeben
Sori mit oberflächlich pulverigem, schwarzem Sporenpulver
Die befallenen Blüten bleiben länger im Blütenstand als die gesunden Blüten.
Sporenwand dunkelbraun, gleichmäßig dick (1-2 µm), oft von einer gelatinösen, farblosen Wand umgeben
Sporen mit glatter Oberfläche.
Sporen breit elliptisch bis rundlich, 16-18 x 14-15 µm.
Sporulationszeitraum: Juli – September
Fundort: z.B. Norwegen, Buskerud, Hol, ca. 8,5 km NW Haugastøl, 02.08.2017.
Wirtsspektrum: Trichophorum cespitosum agg., T. pumilum
Rote-Liste-Kategorie: stark gefährdet (Rote Liste Kategorie 2, Thiel et al. 2023)
Verbreitung: In Deutschland selten auf diesem Wirt (eigene Beobachtungen, Klenke & Scholler 2015, Thiel et al. 2023).
Bemerkung: Dies ist bisher die einzige Anthracoidea-Art, die auf der Gattung Trichophorum vorkommt. Die Bestände in den Mooren am Brocken im Harz (Typuslokalität!) sind gut untersucht und werden als stabil eingestuft (Thiel et al. 2023).
Literatur
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 808f.
Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.
Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 62f.