Melampsora rostrupii G. H. Wagner ex Kleb.
(Synonyme: M. aecidioides (DC.) J. Schröt.)
Wirt: Zitter-Pappel (Populus tremula L.)
Habitus
Uredien meist auf der Blattunterseite, befallene Blattstellen gelblich gefärbt
Uredien orange, stäubend und zahlreich blattunterseits vorhanden
Telien krustig, orangebraun und blattunterseits
Uredosporen rundlich bis ellipsoid, mit gleichmäßig 3 µm dicker Wand
Wand der Uredosporen stachelig
Paraphysen kopfig, Wand 2-3 µm dick, am Scheitel oft deutlich dicker (bis 10 µm)
Teliosporen pallisadenförmig, schwach gelblich
Teliosporen 36-45 x 8-10 µm
Sporulationszeitraum: Mai – September
Fundort: z.B. Deutschland, Rheinland-Pfalz, SO Argenthal, 08.10.2016.
Wirtsspektrum: 0,I: Mercurialis perennis, II,III: Populus Sect. Leuce
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis) die Spermogonien (0) und Aezien (I) (Caeoma) gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer auf z.B. Silber-Pappel (Populus alba), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien (II) und Telien (III) zu vollenden.
Verbreitet in Deutschland auf dem Wirt nachgewiesen (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Alle weiteren Arten auf Pappeln der Sect. Leuce. Ebenfalls deutlich sichtbare Blattflecken verursacht Melampsora pinitorqua, bei der der Sporeninhalt der Uredosporen aber durch Anschwellungen hantelförmig aussieht. Die beiden anderen Verwechslungsarten machen quasi keine Blattflecken.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 139f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 650.